Mit der Bobath-Therapie werden Menschen mit einer neurologischen
Bewegungsstörung behandelt. Diese kann entweder frühkindlich erworben worden sein,
etwa durch Sauerstoffmangel bei der Geburt oder als Erwachsener, etwa nach einem
Schlaganfall, einer Hirnblutung oder einem Schädel-Hirn-Trauma. Auch erworbene
neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder MS werden nach dem Bobath-Konzept
behandelt. Um die Bobath-Therapie anwenden zu dürfen, muss die Therapeutin zuvor
einen mehrwöchigen Zertifizierungskurs absolvieren. Die Therapie wird zunächst vom
Neurologen, in der Folge oft vom Hausarzt verordnet. Dabei muss die Verordnung nicht
„Bobath“ lauten, es kann auch KG/ZNS sein oder KG auf neurophysiologischer
Grundlage.
Das Ziel der Bobath-Therapie ist das so genannte „Relearning“. Das bedeutet, dass die
Patientin/der Patient wieder lernt, Bewegungen selbstständig kontrolliert auszuführen.
Die Therapeutin wiederholt die physiologischen Bewegungsabläufe mit der
Patientin/dem Patienten immer wieder und versucht dadurch die Bewegung
„einzuschleifen“ – die Nerven sollen sich wieder an den Bewegungsablauf erinnern.
Sollten trotz der Therapie Defizite zurückbleiben, entwickelt die Therapeutin gemeinsam
mit der Patientin/dem Patient Strategien, damit diese/r den Alltag maximal
selbstständig bewältigen und gestalten kann. Ganz praktisch gedacht, kann – je nach
Verfassung – erlernt werden, wie die Patientin/der Patient am besten vom Stuhl
aufsteht, sich im Bett umdreht oder an das oberste Fach des Kühlschranks gelangt.
Durch diese gelenkten Strategien unterstützt die Therapeutin die Patientin/den
Patienten dabei, ihr/sein Ziel zu erreichen. Komplexere Abläufe wie die Beseitigung
eines Flecks oder das Aufheben eines herunter gefallenen Zettels vom Boden, werden
mit der Patientin/dem Patienten trainiert, damit diese/r noch unabhängiger und
selbstständiger sein kann.
Auch die Angehörigen können und sollen in die Therapie integriert werden. Das Ziel ist,
den Angehörigen die richtigen Techniken zu vermitteln, damit diese einerseits der
Patientin/dem Patienten optimal helfen können und andererseits selbst schonend
Bewegungen ausführen, ohne sich selbst zu verletzen. So kann die richtige Anleitung wie
eine Patientin vom Rollstuhl ins Bett und wieder zurückversetzt werden kann, sowohl für
die Patientin als auch die Angehörigen entlastend sein.
Mit der Bobath-Therapie werden in der Praxis Grosse alle Erwachsenen behandelt, die
einen Schlaganfall, ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten oder aufgrund einer neurologischen
Erkrankung wie Multiple Sklerose (MS) oder Parkinson Bewegungsstörungen haben.
Sobald es der Zustand der Patientin/des Patienten erlaubt, werden sie begleitend zur
Behandlung im Laufe der Therapie auch im Trainingstherapieraum behandelt. Der extra
große Raum eignet sich sehr gut für die Gangschule. Sprossenwand, Bosu Balance
Trainer usw. schulen Schrittfolgen und Greifbewegungen. Die Praxis Grosse bietet auch
eine spezielle Gruppe „MS-Gerätetraining“ an. Dabei können alle MS-PatientInnen
gemeinsam unter Anleitung einer Trainerin an Geräten üben. Das gemeinsame Training
macht Spaß und fördert den Ehrgeiz, sich (neue) Ziele zu stecken und diese zu erreichen.
Sprechen Sie uns gerne an! Terminvereinbarung